Ich bin in einem christlichen Elternhaus aufgewachsen – behütet, geliebt und umgeben von einer harmonischen Familie. Es fehlte mir an nichts, und ich war stolz auf das, was meine Familie ausmachte. Von klein auf wurden mir viele Werte mitgegeben, und meine Eltern lebten mir echte Hingabe und Nachfolge vor. Doch obwohl ich viel über Gott wusste, war er für mich eher mehr der Vater meiner Eltern als mein eigener. Ich sah mich eher als sein „Enkelkind“.
Einerseits hatte ich Angst vor der Hölle, andererseits dachte ich, dass ich es durch die gute Taten meiner Eltern, schon irgendwie schaffen würde. Doch mit Beginn meiner Teenagerzeit gab es große Schwierigkeiten in unsere Gemeinde, was auch Spaltungen und Unfrieden in meiner Familie mit sich brachte. Plötzlich schien mir der Boden unter den Füßen weggezogen. Es war nicht leicht von heute auf morgen plötzlich kein Kontakt mehr zu Geschwistern zu haben, ohne Schuld daran zu sein und zu wissen was vor sich ging. Ich fühlte mich ungerecht behandelt und begann vieles anzuzweifeln. Zur Kirche ging ich nur noch, weil ich wusste, dass meine Eltern sich das wünschten. Ich wollte die brave Tochter spielen. Innerlich jedoch entfernte ich mich immer weiter von Gott, führte ein Doppelleben und trug eine Maske.
Eines Tages, als ich meinen Bruder besuchte, stellte er mir eine Frage: „Wie sieht es eigentlich mit deinem Glauben aus?“ Darauf hatte ich keine richtige Antwort. Er ermutigte mich, Jesus alles ehrlich zu erzählen – so, wie man es mit einem guten Freund tun würde. Er sagte: „Selbst wenn dich niemand versteht – Jesus versteht dich.“ Diese Worte haben mich ein wenig herausgefordert und ich beschloss, es einfach mal zu versuchen. Ich setzte mich hin und sprach alles aus, ohne etwas zurückzuhalten. Keine Maske mehr. Ich konnte ganz ehrlich sein. Mir wurde bewusst was für ein schlechter Mensch ich war. In diesem Moment spürte ich, wie Jesus das Zimmer mit seiner Gegenwart erfüllte. Ich fühlte mich umarmt, verstanden und bedingungslos geliebt. Das war ein besonderes Erlebnis. Glaube ist jedoch eine Entscheidung und kein Gefühl. Das Leben ging ja weiter und die Probleme waren nicht gelöst.
Kurz darauf entdeckte ich durch meine Schwester ein Buch: Eine Freundin Gottes werden. Dieses Buch half mir, meine ersten Schritte im Glauben zu machen, zu vergeben, Dinge aufzuarbeiten. Ich durfte Heilung und Vergebung erfahren. Meine gesamte Einstellung veränderte sich. Ich erkannte: Nicht ich, sondern Christus in mir. Nicht meine Werke bringen mich in den Himmel – allein die Gnade.
Jesus wurde mein bester Freund, mein Vater und mein treuer Lebensbegleiter. Er ist mein Ratgeber und prägt jede meiner Entscheidungen. Es ist unbeschreiblich schön, nicht mehr in Angst zu leben, sondern in der Gewissheit, gerettet zu sein. Ich weiß: Mein Leben ist in seiner Hand, und nach dem Tod geht es für mich weiter – in seiner Gegenwart.
Ich bin im Echus-Team, weil ich möchte, dass Menschen frei werden genauso wie ich es erleben durfte.