Gott ist mit unserem Denken nicht zu erfassen. Er ist überräumlich, überzeitlich und unausforschlich. Darum sind uns alle bildhaften Vorstellungen von ihm schon im 1. Gebot untersagt. Gott hat sich dennoch „nicht unbezeugt gelassen“ (Apostelgeschichte 14,17); er hat sich uns offenbart. Er ist der Eine und zugleich der Dreieine.
- Gott ist der Eine:
Es gibt keinen anderen Gott als nur den Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs (vgl. 2. Mose 3,6):
„Ich bin der Erste, und ich bin der Letzte, und außer mir ist kein Gott.“ (Jesaja 44,6)
„Vor mir ist kein Gott gemacht, so wird auch nach mir keiner sein. Ich, ich bin der Herr, und ist außer mir kein Heiland.“ (Jesaja 43,10–11)
Darum lautet das Gebot:
„Du sollst keine anderen Götter neben mir haben.“ (2. Mose 20,3)
Die Gottesvorstellungen in allen Religionen sind nichtig:
„Denn alle Götter der Völker sind Götzen.“ (Psalm 96,5);
- Gott ist der Dreieine:
Zugleich begegnet uns Gott als Einheit in drei Personen. Es handelt sich nicht um drei verschiedene Götter, sondern – wie es viele Stellen der Bibel belegen (vgl. 1. Korinther 12,4–6; Epheser 1,17; Hebräer 9,14) – um einen Dreiklang von Willen, Tun und Wesen Gottes. Von diesem dreieinen Gott wird in dreifacher Weise in personaler Differenzierung geredet: – Gott der Vater – Jesus Christus, der Sohn Gottes – und der Heilige Geist. Im Taufbefehl nach Matthäus 28,19 tritt dies am ausdrücklichsten und deutlichsten hervor. Der in der Bibel nirgends vorkommende Ausdruck der „Dreieinigkeit“ (Trinität; lat. trinitas = Dreizahl) ist der menschliche Versuch, dies göttliche Geheimnis mit einem Wort zu fassen. In Jesus wurde Gott Mensch: „Das Wort ward Fleisch.“ (Johannes 1,14) Gott wurde sichtbar, hörbar, tastbar (vgl. 1. Johannes 1,1) und im Glauben greifbar (vgl. Johannes 6,69). Den Herrn Jesus hat Gott zu uns gesandt, und „ihn hat Gott für den Glauben hingestellt“ (Römer 3,25).
So steht Jesus in einer besonderen funktionalen Zuordnung für uns. Den rettenden Glauben haben wir nur, wenn wir an Jesus gläubig sind. Er ist für uns ans Kreuz gegangen, er hat unsere Schuld gesühnt, er hat uns teuer erkauft (vgl. 1. Petrus 1,18), und darum müssen wir ihn anrufen, um gerettet zu werden (vgl. Römer 10,13). Durch Jesus haben wir Zugang zum Vater (vgl. Johannes 14,6) und dürfen als Kinder „Abba, lieber Vater“ (Römer 8,15) sagen. Jesus ist der Sohn Gottes, er ist mit dem Vater wesensgleich: „Ich und der Vater sind eins“ (Johannes 10,30), darum konnte er sagen: „Wer mich sieht, sieht den Vater“ (Johannes 14,9). Thomas bekennt gegenüber dem Auferstandenen: „Mein Herr und mein Gott!“ (Johannes 20,28). Die Gottheit Jesu und die Wesensgleichheit mit dem Vater kommen weiterhin durch folgende gleiche Titel und Tätigkeiten zum Ausdruck:
- Schöpfer (Jesaja 40,28 → Johannes 1,3),
- Licht (Jesaja 60,19–20 → Johannes 8,12),
- Hirte (Psalm 23,1 → Johannes 10,11),
- Erster und Letzter (Jesaja 41,4 → Offenbarung 1,17),
- Sündenvergeber (Jeremia 31,34 → Markus 2,5),
- Schöpfer der Engel (Psalm 148,5 → Kolosser 1,16),
- Anbetung durch Engel (Psalm 148,2 → Hebräer 1,6).
Die Gleichheit Jesu mit dem Vater betont auch Philipper 2,6. Bei seiner Menschwerdung nahm er die Knechtsgestalt eines Menschen an. Hier stand er in der völligen Abhängigkeit und im Gehorsam zum Vater. Im Zusammenhang mit der Menschwerdung Jesu ist somit eine deutliche Rangfolge zwischen dem Vater und dem Sohn erkennbar: Wie der Mann das Haupt der Frau ist, so ist Gott Christi Haupt (vgl. 1. Korinther 11,3). Nun aber sitzt der Herr Jesus zur Rechten Gottes und ist das Ebenbild seines Wesens (vgl. Hebräer 1,3). Der Vater hat dem Sohn alle Macht im Himmel und auf Erden gegeben (vgl. Matthäus 28,18), auch das Gericht hat er ihm übereignet (vgl. Johannes 5,22), denn alles hat er unter seine Füße getan (vgl. 1. Korinther 15,27). Schließlich heißt es: „Wenn aber alles ihm (= Jesus) untertan sein wird, alsdann wird auch der Sohn selbst untertan sein dem, der ihm alles untergetan hat, auf dass Gott sei alles in allem“ (1. Korinther 15,28). Der Heilige Geist begegnet uns ebenso als göttliche Person, jedoch in anderen Funktionen als der Sohn Gottes. Er ist unser Tröster (vgl. Johannes 14,26) und Anwalt, er erschließt uns die Wahrheit der Bibel (vgl. Johannes 14,17), er vertritt uns vor Gott mit dem rechten Gebet (vgl. Römer 8,26), und ohne ihn können wir Jesus als unseren Retter und Herrn (vgl. 1. Korinther 12,3b) überhaupt nicht erkennen.